Wie man eine E-Postbrief-Adresse bekommt

Umschlag mit Schloss - ©iStockphoto.com/ISergIch habe vor unserer Sommerpause bereits über den neuen E-Postbrief geschrieben. Damals habe ich meine eigene Adresse reserviert, und war darauf gespannt zu sehen, wie das Anmeldeverfahren funktioniert.

Ich konnte mir nicht vorstellen,  wie viele Schritte notwendig sein würden. Damit auch Sie wissen, was auf Sie zukommt, möchte ich sie hier auflisten:

  1. Ich habe als erstes meine Adresse gesichert
  2. Nach der Anmeldung wurde eine TAN-Nummer an mein Mobiltelefon verschickt, mit der ich die Anmeldung bestätigen konnte.
  3. Einige Tage später kam ein Brief an, der einen Registrierungscode enthielt.  Damit hatte ich Zeit bis zum 31.12.2010 die Adresse zu aktivieren.
  4. Als ich den Registrierungscode auf der Homepage eingab, musste ich erneut meine Adresse angeben.  Als ich das Formular abschickte, musste dies erneut durch eine TAN-Nummer bestätigt werden, die wieder an mein Mobiltelefon verschickt wurde.  Das Ergebnis war eine PDF-Datei, die ich ausdrucken sollte und zur Post bringen.  Dort würde man meine Identität prüfen.
  5. Am Postschalter wurde mein Reisepass gesichtet und der Ausdruck gescannt.  Der Postmitarbeiter musste erneut meine Anschrift in den Computer eingeben und der gestempelte Ausdruck wurde weggeschickt.
  6. Ein weiterer Brief kam an.  Diesmal enthielt er einen Entsperrcode.  Damit kann ich das Konto entsperren, sollte ich mein Kennwort vergessen.
  7. Nachdem mein Ausdruck bei der zuständigen Stelle bei der Post ankam und geprüft wurde, erhielt ich eine SMS, die mir mitteilte, dass mein Konto freigeschaltet wurde.  Ab da konnte ich mich anmelden.
  8. Aber das war nicht alles.  Ich bekam einen weiteren Brief, der eine TAN enthielt.  Diese TAN nannte man AdressTAN.  Mit dieser TAN sollte ich meine Adresse nochmal bestätigen.  Als ich dies tun wollte, wurde mir eine neue TAN-Nummer auf meinen Mobiltelefon verschickt.  Erst als ich diese auch eingab, galt meine Adresse als bestätigt.

Ich habe noch keine Nachrichten mit dem E-Postbrief verschickt.  Ich habe noch nicht einmal meine Bankverbindung hinterlegt, um den Dienst in der Praxis zu testen.  Das alles steht noch bevor, aber nur um so weit zu kommen habe ich:

  • 2 Webformulare
  • 1 Besuch bei der Post
  • 3 Briefe
  • 1 Ausdruck
  • 1 AdressTAN und
  • 3 MobileTANs

hinter mir.  Meine Adresse wurde 3 Mal erfasst.

Kann man das nicht etwas einfacher gestalten?

computius.net – Folge 50

Der Audio Podcast von Computius. In dieser Folge haben wir folgende Themen:

  1. Windows Updates
  2. De-Mail und E-Postbrief
  3. Wann haben Sie Ihren Computer zuletzt gescannt?
  4. Dienstleistungen die wir nicht erbringen

(Klicken Sie auf den Pfeil, um den Podcast abzuspielen)

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De-Mail und E-Postbrief

Ein häufiger Kritikpunkt an E-Mail ist, dass es nicht sicher ist.

E-Mails werden in der Regel von einem Provider zum anderen unverschlüsselt übertragen und lassen sich auch leicht  fälschen.  Somit gelten sie in Deutschland nicht als „rechtssicher“.

Auch ist es nicht 100% möglich die Zustellung einer E-Mail beim gewünschten Empfänger festzustellen.

Nun wollen sogar zwei Systeme diesen Zustand ändern und es möglich machen mit Behörden und Ämtern auf elektronischen Wege zu kommunizieren.  Die Voranmeldungen für die Nutzer laufen bereits.

De-Mail

De-Mail ist eine Zusammenarbeit zwischen der United Internet AG (GMX und web.de) und der Deutschen Telekom (T-Online).  Die User erhalten eine gesonderte E-Mail-Adresse und werden auf verschiedene Arten sich verifizieren können.

Für die einfache Anmeldung wird wohl ein Username und Kennwort ausreichen, für besondere Funktionen werden aber auch weitere Identifizierungsmethoden eingesetzt, zum Beispiel Mobile TANs.

Auf diesem Weg können die User den Versand und Empfang bestätigen lassen und der Empfänger kann der Identität des Senders vertrauen.

E-Postbrief

E-Postbrief ist ein Dienst der Deutschen Post.  Ähnlich wie De-Mail können die Nutzer sichere E-Mails verschicken, mit der Besonderheit, dass man Nachrichten auch an Bürger verschicken kann die noch kein E-Postbrief-Konto haben.  Diese Nachrichten werden ausgedruckt und als Brief verschickt.  Die Identität der Nutzer wird mittels „PostIdent“-Verfahren geprüft.

Interessant ist, dass die Post dafür die Domain „epost.de“ verwendet, die zwischen 2000 und 2005 für einen Webmail-Dienst verwendet wurde.

Diese sicheren E-Mails haben allerdings Ihren Preis.  Während die Preise für De-Mail noch nicht feststehen (web.de spricht unverbindlich von 15 Cent pro versendeter E-Mail), soll ein E-Postbrief (bis 20MB) 55 Cent kosten.  Funktionen wie „Einschreiben“ werden extra berechnet.

Ein wichtiger Punkt dabei, ist die strikte Trennung von den Systemen zu normalen E-Mail.  Zumindest aus De-Mail wird es vermutlich nicht möglich sein, an normale E-Mail-Adressen zu verschicken und auch umgekehrt nicht.  Lediglich eine Benachrichtigung an eine normale E-Mail-Adresse soll möglich sein.

Die Post redet davon, „E-Mail-Konten einzubinden“.  Wie das genau funktioniert, wird im Moment auf der Homepage nicht näher beschrieben.

Hat das alles eine Zukunft?  Sicherlich ist es ein Schritt in die richtige Richtung zur sicheren E-Mail-Kommunikation.  Aber wie so oft in der technischen Entwicklung, werden wir erst abwarten müssen, welches System sich durchsetzt.

Hier können Sie Ihre De-Mail- bzw. E-Postbrief-Adresse vormerken lassen:

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